Damit die notwendige Wassertiefe in der Elbe für alle Schiffsgrößen nutzbar ist, kümmern wir uns das ganze Jahr hindurch um die sogenannte Wassertiefeninstandhaltung. Hinter dem etwas sperrigen Wort verbirgt sich ein komplexes System, bei dem es nicht nur darum geht, viele Tonnen Sedimente aus der Elbe zu baggern, sondern auch um einen intelligenten Umgang mit dem Material. Am sinnvollsten ist es, das Baggergut, sofern es nur geringe und unbedenkliche Schadstoffgehalte beinhaltet, im Gewässer zu belassen. Das ist ökologisch sinnvoll und nachhaltig, da wir die Sedimente, die ein natürlicher Bestandteil der Elbe sind, auf diese Weise dem Fluss zurückgeben. Es ist aber auch wirtschaftlich vernünftig, denn das Baggergut aufwendig an Land zu bringen, um es dort in einer speziellen Anlage wieder aufzubereiten, ist sehr energie- und kostenintensiv.
Wohin also mit dem Schlick?
Der Stadt Hamburg stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, an die sie den Schlick bringen kann – sogenannte Verbringstellen. Wie eine Perlenkette liegen diese Stellen entlang der Elbe von Hamburg bis in die Nordsee. Selbstverständlich sind alle Verbringstellen fachlich sorgfältig geprüft. So ist sichergestellt, dass es durch die Verbringung nicht zu unvertretbaren negativen Auswirkungen kommt.
Die am längsten genutzte Möglichkeit, gebaggerte Sedimente zurück in den Fluss zu geben, ist die Verbringstelle bei der Elbinsel Neßsand. Dort nimmt die Strömung das Baggergut mit – je nach Tide- und Abflussverhältnissen in Richtung Nordsee oder zurück nach Hamburg. Da die Abflüsse in den letzten Jahren aber durchweg sehr niedrig waren, wurde der Schlick von Neßsand meist schnell wieder zurück in den Hamburger Hafen geschwemmt, wo er erneut gebaggert werden musste. Diese Kreislaufbaggerei ist wenig nachhaltig und muss daher unbedingt reduziert werden.