Mehr als 100 Millionen Tonnen Sedimente werden jedes Jahr in Europa gebaggert und verbracht. Und weil alle Häfen baggern müssen, stehen wir seit Jahren im engen Kontakt mit den Expertinnen und Experten anderer Häfen. In vielen Projekten arbeiten wir zusammen. Denn obwohl wir auch in Konkurrenz stehen, gibt es doch viele gemeinsame Herausforderungen. Gerade wenn es darum geht, die Hafenbecken und Wasserwege von überschüssigen Sedimenten zu befreien, können wir viel voneinander lernen.
Eine Gemeinsamkeit ist, dass die Sedimente vor dem Baggern auf Schadstoffe untersucht werden müssen. Die EU macht hierfür Vorgaben, die von den Ländern umgesetzt werden. Dabei gilt für alle: Gering belastete Sedimente dürfen und sollen im Gewässer bleiben, höher belastete Sedimente müssen auch in anderen Häfen an Land gebracht werden.
Was mit belasteten Sedimenten passiert, ist jedoch unterschiedlich. Hamburg und Antwerpen behandeln diese in speziellen Anlagen. Dort wird der belastete feinkörnige Schlick vom sauberen Sand getrennt und entwässert. Die METHA in Hamburg war Vorbild für die Behandlungsanlage AMORAS in Antwerpen. In Bremen und auch in Hamburg werden die Sedimente auf speziellen Feldern entwässert. Anschließend wird das Baggergut deponiert oder auch verwertet, etwa im Deichbau oder als Dichtungsmaterial. In Rotterdam kommen belastete Sedimente unbehandelt in den sogenannten Slufter, eine riesige Unterwasserdeponie am Rande der Nordsee.